Übersicht bzw. Vergleich der unterschiedlichen Touchscreen Technologien
Auswahl der richtigen Touch-Technologie
Sie planen den Einsatz von Touchscreen zusammen mit einem TFT Display oder Sie wollen einen Industriemonitor um die Touch-Funktion erweitern? Hier an dieser Stelle möchten wir Ihnen mit unserer Touch-Technologie-Übersicht etwas Unterstützung + Tipps bei der Wahl des für Sie idealen Touchscreen-Technologie geben. Wir listen hier die einzelnen Touch-Techniken auf - Sie finden die Vor- und Nachteile.
Bitte bedenken Sie, dass bei der Integration von Touchscreen einige Punkte zu beachten sind. Aber auch hier geben wir Unterstützung mit unserer Touchscreen-Einbau-Anleitung.
Touch Display - die einfachste Lösung
Diesen Punkt stellen wir Ihnen bei Ihren Überlegungen an erster Stelle, da die Integration von Touchscreen-Sensoren, egal welche Touch-Technologie, auf ein TFT Display doch einiges an Erfahrung und Equipment voraussetzt. So benötigt man eine nahezu staubfreie Umgebung.
Es kann Ihnen Arbeit abgenommen werden, durch Teilsysteme, bei denen der Touch-Sensor bereits herstellerseitig unter Reinraumbedingungen auf das TFT Display verklebt ist. Sie erhalten funktionsgetestete Touch-Display-Einheiten. Wir nennen diese Produkte Touch-Display. Touch-Displays gibt es in den Ausführungen:
- resistive Touch Display
- PCAP Displays (PCT, Projected Capacitive Touchscreen)
Touch resistive
Das resistive Touchscreen System ist von allen Touch-Arten am einfachsten zu verarbeiten und bietet fast alle Bedienbarkeiten. Deshalb ist der Marktanteil sehr hoch. (technisches Prinzip resisitiver Touch)
Bedienbarkeit: sehr gut
Resistive Touchscreens können mit dem Finger, Stift und sogar mit Handschuhen bedient werden
Optische Eigenschaften: mittel
Da auf dem Trägermaterial Glas eine Folie mit Abstandshaltern aufgebracht ist, gibt es optische Einschränkungen. Die meisten Sensoren haben eine "geätzte" oder angeraute Oberfläche, bei der man die Spacer (Abstandhalter) nicht sieht, jedoch bleibt dann maximal eine Lichtdurchlässigkeit von 80% erhalten. Fingerprints sind kaum sichtbar.
Fällt die Wahl auf eine klare Folie, geht die Lichtdurchlässigkeit auf ca. 90% rauf, die Spacer sind aber sichtbar. Bei einer klaren Oberfläche bleiben auch Fingerabdrücke auf der Oberfläche.
Integrationslevel: leicht
Der Einbau stellt keine hohen technischen Anforderungen dar. Resistive Systeme sind gegenüber elektrischen Strahlungen weitgehend resistent. Die Touchsensoren können problemlos abgedichtet (z.B. IP65) werden.
Stabilität: gut
Die Touchfolie hat eine Oberflächenhärte von ca. 3H, das ist für normale industrielle Anwendungsfelder absolut ausreichend. Es gibt verschiedene Glasstärken, somit wird eine gute Gesamtstabilität erreicht. Jedoch kann die Touchoberfläche mit scharfkantigen Materialien zerkratzt oder mutwillig zerstört werden.
Lebensdauer: gut
Die Hersteller geben meist je nach System (4- oder 5-Draht) eine Anzahl von 1-5 Mio Berührungen auf einer Stelle an. Für die Industrie mehr als ausreichend.
Kosten: günstig
Resisitve Touchsensoren werden in immens hohen Stückzahlen gefertig, die Fertigungsverfahren sind ausgereift und liefern gute Qualität zu günstigen Stückpreisen.
Resistive Touchscreens, Touch Displays von distronik
Touchscreen Surface Capacitive
Der kapazitive Touch hat gute optische Eigenschaften, fordert aber beim Einbau einiges an technischem Wissen. (technisches Prinzip kapazitiver Touchscreen)
Bedienbarkeit: eingeschränkt
Das Trägerglas vom kapazitivem Touch ist mit einer ITO Beschichtung versehen, die mit Strom versorgt wird. Zum Auslösen der Touch-Funktion ist zwingend eine leitende Verbindung zur Masse (Erde/Ground) über den Körper nötig. Daher funktioniert dieses Touch-Prinzip nur mit dem Finger oder einem speziellen Stift, der elektrisch leitend ist.
Optische Eigenschaften: sehr gut
Die ITO Schicht ist nahezu lichtdurchlässig - das Glas auch. Glas hat einen Lichtbrechungsindex von ca. 4%, somit bleibt eine Lichtdurchlässigkeit von ca. 96%. Auf glatten Oberflächen bleiben Fingerprints sichtbar.
Integrationslevel: anspruchsvoll
Obwohl über der leitenden ITO-Schicht eine SiO2 -Beschichtung (Quarz) aufgebracht ist, macht eine Nähe zu Metallen, die mit Masse verbunden sind, Probleme. Das hat zur Folge, dass immer ein gebührender Abstand des Touch-Sensors zur Metallfront eingehalten werden muss. Desweiteren muss auf Kabelführung und ordentliche Masseverbindung geachtet werden. Der kapazitive Touch lässt sich abdichten, jedoch nur mit Abstand zu Metallflächen.
Stabilität: sehr gut
Glas ist stabil und kann in verschiedenen Stärken verarbeitet werden. Die leitende ITO-Schicht ist mit einer Quarzschicht abgedeckt. Somit ist dieser Touch weitgehend gegen Verkratzungen geschützt.
Lebensdauer: sehr gut
Glas und Quarz sind stabile Materialien (Oberflächenhärte 7H), daher sind weit mehr als 160 Berührungen an einer Stelle möglich.
Kosten: höheres Preissegment
Dis Beschichtung ist aufwändig und erfordert höchste Präzision, zudem sind die Stückzahlen nicht so hoch. Auch der Touch-Controller ist komplizierter aufgebaut.
Kapazitive Touchscreens von distronik
Touchscreen Projected Capacitive
PCAP - Projected Capacitive Touch Screens, sind sehr stark im Kommen und in aller Munde. Schon der Begriff "Multitouch" ist jedem geläufig. Diese Technologie ist bei fast jedem Smartphone oder Tablet - Computer verbaut. PCAP lässt viele Gehäusegestaltungsmöglichkeiten zu.
Bedienbarkeit: gut
Im Prinzip ist der PCAP dem normalen kapazitivem Touch ähnlich (nur Fingerbedienung), jedoch gibt es ITO-Elektroden. Bei diesem System muss der Strom auch gegen Masse fließen, jedoch ist eine Handschuhbedienbarkeit teilweise möglich. Diesen Fall muss man vorher berücksichtigen, da der Touch Controller entsprechend vorbereitet und programmiert sein muss. Auch speziell leitende Stifte ermöglichen eine Touchfunktion.
Optische Eigenschaften: sehr gut
Hohe Lichtdurchlässigkeit - somit ist ein brillantes Bild sicher. PCAP´s lassen sich auch mit dem TFT Display optisch bonden. Das ist die beste optische Möglichkeit.
Integrationslevel: mittel bis leicht
Wenn ein PCAP mit einem über die aktive Fläche hinausgehenden Coverglas verbondet ist, ist die Integration einfach. Geräte können abgedichtet werden, Metallfronten sind nicht in der Nähe der aktiven Fläche, somit ist deren Einfluss über Masse gering. Komplizierter wird es, wenn kein Coverglas gewünscht wird.
Stabilität: sehr gut
Hier gilt das Gleiche, wie beim kapazitiven Touchscreen, jedoch mit dem Vorteil, dass ein zusätzliches Coverglas gebondet werden kann. das bringt noch mehr Stabilität.
Lebensdauer: sehr hoch
Mit Coverglas deutlich mehr als 160 Mio Berührungen.
Kosten: je nach Kundenanforderung, von mittel bis teuer
Es gibt so viele Variationsmöglichkeiten, kundenspezifische Coverglas-Front mit Siebdruck, eigenen Abmessungen - meist ist alles kundenspezifisch. Die Stückkosten sind daher individuell.
distronik Produkte: Projected Capacitive Touchscreen, PCAP Displays
Touch Infrarot Technik
Auf diese Technik gehen wir nicht mehr tiefer ein, weil der Marktanteil verschwindend klein ist. Bei manchen Bankterminal-Anwendungen wird der Infrarot-Touch noch eingesetzt. Hauptsächlich, weil dort ein Filterglas den Betrachtungswinkel des Displays einschränkt. (Diskretion)
Touch SAW (Surface Acoustic Wave)
Die Oberflächen Schall Technik hat sich nicht durchgesetzt, weil es schwierig ist, diesen Touch abzudichten. Vorteil wäre eine Z-Achse bei der Bedienung.